Jugendaustausch 2025

zusammen mit unserer Partnergemeinde Hautvillers 

vom 5.7. – 9.7.2025

In 2025 bietet der Freundschaftsbund Kiedrich-Hautvillers e.V. wieder einen Jugendaustausch für Kiedricher Jugendliche zwischen 11 – 14 Jahren an. Dieses Mal wird eine Gruppe von Jugendlichen aus Hautvillers nach Kiedrich kommen.

Wir planen in Kiedrich und Umgebung ein abwechslungsreiches Programm mit Kultur und Vergnügen und möchten unseren Gästen mit euch zusammen die örtlichen Attraktionen vorstellen. An den Abenden treffen wir uns mit der Gruppe im „Easy“ um zu spielen und Spaß zu haben.

Die französischen Jugendlichen würden gerne in den Familien wohnen. 

Du wohnst in Kiedrich und hast Lust mitzumachen und einen französischen Gast aufzunehmen? Möchtest du mitmachen und kannst keinen Gast aufnehmen? Beides ist möglich.

Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Mitgliedschaft im Verein ist erforderlich.

Ich freue mich auf eure Anmeldung.

Jugendwartin Antje Sahlmen-Ewen unter Email: jugendarbeit@kiedrich-hautvillers.de


Deutsch-Französischer Tag 2025

Wie geplant begann der Deutsch-Französische Tag des Freundschaftsbundes Kiedrich-Hautvillers 1981 e.V. um 18:00 Uhr in den Räumen des Förderkreises Kiedricher Geschichts- und Kulturzeugen in der Alten Schule in Kiedrich. https://kiedrich-geschichte.de

Der Vorsitzende des Förderkreises, Wolfgang Weber begrüßte sehr herzlich die zahlreich erschienenen, sehr interessierten Gäste mit einem Glas Sekt und Gebäck und führte sie anschließend durch die Galerie des Förderkreises und hin zum Thema des Abends „Wahr-Zeichen – Kriegerdenkmal – Aus Feinden wurden Freunden“.

Hierzu zeigt der Verein in der Dauerausstellung Bilder des ursprünglichen Kriegerdenkmals an seinem alten Standort auf dem Marktplatz sowie eine Rekonstruktion des zerstörten Adlers und ein Modell für die geplante, noch zu finanzierende Restaurierung des heute auf dem Alten Friedhof in Kiedrich stehenden, mittlerweile recht unansehnlichen Denkmals.

Von der Geschichte des umstrittenen Denkmals leitete Wolfgang Weber über zum Elysée-Vertrag von 1963 und der einige Jahre später entstandenen Idee einer Gemeindeverschwisterung zwischen Kiedrich und einer Gemeinde in Frankreich.

Diese Idee wurde 1980 verwirklicht durch den Partnerschaftsvertrag zwischen Kiedrich und Hautvillers, der 1000. Städtepartnerschaft zwischen Deutschland und Frankreich. Hiervon zeugen Zeitungsartikel und Bilder der Treffen und Feierlichkeiten.

© X-Verleih AG

Sehr beeindruckt wanderten die Besucher dann weiter zur unweit gelegenen Gustav-Adolf-Kirche der evangelischen Kirchengemeinde TRIANGELIS. Hier zeigte der Freundschaftsbund Kiedrich-Hautvillers 1981 e.V. dann das deutsch-französische Drama „FRANTZ“ in deutscher Sprache mit französischen, aber auch teilweise in französischer Sprache mit deutschen Untertiteln. In einzigartiger Weise zeigt der Film den in beiden Ländern vorherrschenden Hass nach dem Ende des 1.Weltkrieges, aber auch das Gefühl der Schuld und der Wunsch nach Versöhnung und Neuanfang bei Deutschen und Franzosen. So konnten aus Erbfeinden Freunde werden und hoffentlich noch lange bleiben.

Text und Bilder: Sigrid Blum

Zum Flyer: Deutsch-Französischer Tag 2025


Champagnerprobe XXXIII am 12./13. Nov. 2024

Bei dieser Champagnerprobe ging es wieder, und dieses Mal abschließend, um die Frauen in der Champagne. Vertreterinnen von den Winzerinnen-Vereinigungen Les Fa´Bulleuses und La Transmission wurden vorgestellt, die bei den vorangegangenen Malen noch nicht vertreten waren.

Ausgezeichnete Erzeugnisse, d.h. edle Tropfen kamen zur Verkostung, die das Publikum zum Meinungsaustausch anregten und allgemein Anklang fanden.

Frauen in der Champagne, dieses Thema kann man nicht beschließen, ohne von einen Bollinger-Champagner verkostet zu haben. So war es auch an diesen beiden Abenden. Wieder war dies eine Gelegenheit über den Ausspruch von Lilly Bollinger nachzudenken:
„Ich trinke Champagner, wenn ich froh bin, und wenn ich traurig bin. Manchmal trinke ich davon, wenn ich allein bin; und wenn ich Gesellschaft habe, dann darf er nicht fehlen. Wenn ich keinen Hunger habe, mache ich mir mit ihm Appetit, und wenn ich hungrig bin, lasse ich ihn mir schmecken. Sonst aber rühre ich ihn nicht an, außer wenn ich Durst habe“

Zur Verkostung kamen:

  1. Champagne Pessenet-Legendre – Vieilles Vignes Millésime 2020, 90% Pinot Meunier, 10% Pinot Noir
  2. Champagne Louise Brison – Blanc de Blancs Millésime 2016, 100% Chardonnay
  3. Champagne Taittinger – Prestige Rosé, 20% Pinot Meunier, 45% Pinot Noir, 35% Chardonnay
  4. Champagne Bruno Paillard –  Première Cuvée Extra Brut,  45% Pinot Noir, 33% Chardonnay, 22% Pinot Meunier
  5. Champagne Bollinger – La Grande Année 2014, 61% Pinot Noir, 39 % Chardonnay

Zur Probenliste: Probeliste Champagnerprobe 33 am 12./13. Nov. 2024.

Text: Angelika Wunderlich, Bilder: Claus-Peter Blum


ÜBBERICHENS…

Unter dieser Überschrift schreibt Leo Gros zusammen mit drei weiteren Autorinnen und Autoren eine regelmäßige Kolumne im Wiesbadener Kurier, die sich der Mundart widmet und die am 13. Juli 2024 inhaltlich nicht besser zu unserem Freundschaftsbund hätte passen können. Im Januar 2025 planen die Rheingauer Partnerschaftsvereine rund um den Deutsch-Französischen Tag eine Deutsch-Französische Woche mit verschiedenen Veranstaltungen.

Vielen Dank an Leo Gros für die Erlaubnis, seinen Text in Mundart hier noch einmal veröffentlichen zu dürfen.

Unser Erbfreunde

Als Schüler hab ich 1969 vier Woche Sprachkurs in Angers an de Loire gemacht un in dere Zeit beim Parre Paul Séjourné im Dorf Pruniers gewohnt. Der wollt junge Deutsche uffnemme – obwohl odder grad weil en die deutsche Besatzer drei Daag ingesperrt hatte. Er hot druff bestanne, dass ich am Tag der Befreiung, dem 15. August, bei ere Prozession zur „Madonna der Befreiung“ Fürbitte vorlese. Eines Obends hot die Familie Berger de Parre un mich ingelade. De Hausherr hot en bonforzionöses Esse gemacht, mit eme Hummersoufflé! Wie mer dann haam ins Parrhaus komme sin, hot de Parre gefroot: „Leo, waaßt Du, wem Du do beim Abschied die Hand gebbe host?“ „Klar“, saag ich, „dem Pierre Berger“. „Garnix waaßte“, saat druff de Parre, „dem Mann, den die Deutsche im Lager zum Krüppel geschlaage habbe, weil er in de Résistance, im Widderstand war. Du bist de erschte Deutsche, dem de Pierre seitdem die Hand gebbe hot.“ Wie mei junge Freunde aus Pruniers 1970 in de Rheingau komme sin, hot mein Großvadder Seppel zum erschte Mol seit seiner schwere Kriegsverwundung im erste Weltkrieg französische Gäst die Hand gebbe. En annern Mann aus Pruniers, de Didier, hot se im deutsche Arbeitslager mit de Peitsch krieht, weil er no em deutsche Mädche geguckt hätt. 1966 war die NPD in de Hessische Landtag komme, mit 7,9% Stimmeanteil. Do hot mich de Didier gefroot, ob des bei uns widder losgehe deht. An all des muss ich denke, wann ich die Wahlergebnisse aus de Europawahl in Deutschland un Frankreich un die französische Wahle vun de vorletzt un letzt Woch aagucke. Dann seh ich die zwaa Bronzefigurn neber dem Adenauerhaus in Rhöndorf – Adenauer un de Gaulle. Ich seh Mitterand Hand in Hand mit dem Helmuth Kohl, der wo als junger Kerl Schlagbeem an de Grenz zu Frankreich kaputtgemacht hot. Wann die Frau le Pen, wo mit ihrne Leit „Europa“ for en Übbel hält, nit mehr wie 7,9% Stimme krieht hätt, wär’s jo gut. Abber ganz so schlimm wie manche gedenkt habbe, is es am 7. Juli doch nit komme. Morsche is de Nationalfeierdaag vun unserne ehemalische „Erbfeinde“. Ich hab des Land un sei Mensche, vor allem unser viele Freunde schätze un liebe gelernt. Ihr allminanner aach? Un die Verschwisterungsvereine! Bewahrn mer die Freundschaft for unser Kinner un Enkel – sie is kostbar.

Text: Leo Gros

Anmerkung zum Autor: Leo Gros ist Professor für Chemie und war von 1995 bis 2020 Auktionator der Weinversteigerungen im Kloster Eberbach.

Noch mehr Mundart gibt’s unner:
www.rheingau-gebabbel.de un
www.wiesbadener-kurier.de/schwerpunkte/mundart/

Begleittext: Peter Brand