Jugendaustausch 2016

Jugendaustausch 2016            

Kaum haben die Ferien in Deutschland begonnen, geht es auch schon los: Janine, Isabel, Carla, Julia, Kilian, Philip, Jakob, Marvin und David machen sich am Samstag, den 16. Juli 2016, zusammen mit ihren Betreuern Simone und Maxi und den Fahrern Julia und Benni auf den Weg nach Hautvillers, um ihre alten und neuen französischen Freunde zu besuchen.

 

Um 10:00 Uhr beginnt die Reise in Kiedrich. An der Raststätte Goldene Bremm wird wie immer ein Päuschen eingelegt, um die leckeren Muffins zu verspeisen und, erstmals in diesem Jahr, die ersten Pokémons auf bisher unbekanntem Terrain zu fangen. Da man die Kiedricher erst am Abend in Hautvillers erwartet, wird außerdem ein Zwischenstopp in der schönen Stadt Metz eingelegt. Dank der ziemlich undurchsichtigen Beschilderung stehen Maxi und Simone dort mit ihren Kids schon im Parkhaus, bevor sie merken, dass der Minibus mit den anderen Teilnehmern aufgrund der Höhe gar nicht hineinfahren kann… Aber glücklicherweise findet sich die ganze Gruppe schnell wieder auf dem Marktplatz in Metz. Nach einem kurzen Rundgang durch die Stadt hin zum Office de Tourisme können die Jugendlichen mit Stadtplänen gewappnet die Gegend allein erkunden. Die vier Betreuer schlendern durch die Markthalle und decken sich mit köstlichen Käsesorten ein. Nach einer kleinen Odyssee ist auch eine Boulangerie gefunden und im Stadtpark von Metz steht dem „picknique à la francaise“ nun nichts mehr im Wege. Der Jugendaustausch fängt ganz wunderbar an – „vive la France“!

 

Am Abend werden wir dann von unseren französischen Freunden am Jard die Kiedrich empfangen. Léane, Thomas, Roman, Nathan und Tom warten schon auf ihre Austauschpartner. Die restlichen französischen Jugendlichen sind in diesem Jahr leider schon anderweitig unterwegs, da die französischen Sommerferien schon länger andauern. Nach einem kurzen Aufenthalt in den Gastfamilien findet dann ganz traditionell der Willkommensabend im Caveau statt. Die Gastfamilien haben leckere französische Köstlichkeiten vorbereitet und für die Betreuer ist nun Zeit, sich mit den Franzosen auszutauschen und das ein oder andere Gläschen Champagner zu trinken. Die Jugendlichen spielen gemeinsam auf dem Schulhof und ehe wir uns versehen, geht der erste laue Sommerabend in Frankreich schon zu Ende.

 

Am Sonntag, den 17. Juli 2016, ist Familientag. Diesen haben unsere französischen Freunde ganz besonders schön gestaltet. Mit Picknicktischen, Decken, Feder- und Fußbällen bewaffnet fahren alle Familien gemeinsam zum Lac de Bairon in die Ardennes. Nach einer abenteuerlichen Fahrt durch die ab gelegensten Ortschaften der Champagne und den Ardennes kommen sogar Simone, Janine und Isabel mit Antoine und Isabelle dort an. Das Wetter ist traumhaft und das von den Franzosen zubereitete Picknick fantastisch: über Salate, frisches Baguette und Pasteten, Quiche und Pizza bis hin zu den obligatorischen Chips fehlt es an nichts. Wir genießen gemeinsam einen wunderschönen Sommertag, der abends im Caveau für die Jugendlichen ausklingt. Auf dem Heimweg machen wir noch kurz Halt am Gros Sanglier, das man schon von der Autobahn aus sieht. Hier entsteht unser erstes Gruppenfoto.

 

Wir wären nicht in Frankreich, wenn nicht kurzerhand das komplette Programm noch einmal über den Haufen geworfen würde. Aber egal in welcher Reihenfolge, in diesem Jahr stehen tolle Ausflüge an. So wird es am Montag, den 18. Juli 2016, sportlich: Wir fahren zunächst nach Epernay ins Schwimmbad. Wie befürchtet dürfen Jakob, Marvin und David die Schwimmhalle tatsächlich nicht mit ihren üblichen Badeshorts betreten. Aber glücklicherweise gibt es am Eingang einen Badehosenautomaten. (Ja, er sieht aus, wie ein Snackautomat in der Cafeteria, aber er spuckt eben Badehosen aus. Wechselgeld und Quittungen allerding nicht… „Die spinnen, die Franzosen“, würde Obelix dazu sagen.) Nachdem wir den Badehosenautomaten bezwungen haben, können nun alle perfekt bekleidet den Vormittag im Schwimmbad zum Sporteln, Toben und Tauchen nutzen. Hungrig vom Schwimmen fahren wir dann – auch dies ist inzwischen ein fester Bestandteil des französischen Programms geworden – zu Mac Do nach Pierry. Dank einer lustigen Werbeaktion darf sich der ein oder andere mit dem Gutschein auf seinem Softdrinkbecher ein Eis oder ein weiteres Getränk kostenlos holen. Auf die abwaschbaren Kindertatoos wird verzichtet – wir sind ja keine Babys mehr!

 

Am Nachmittag fahren wir dann in den Kletterwald des Cap Aventures in Montmort. Zweifellos ein Highligt dieser Woche! Simone begnügt sich mit dem Übungsparcours und der ersten blauen Runde und steigt dann doch lieber auf das Fotografieren und Hüten der Rucksäcke um. Die Jugendlichen sind sehr viel ausdauernder und gemeinsam mit Maxi bewältigen unsere Mädels Julia, Janine, Carla und Isabel sogar den schwierigsten aller Parcours – lange nachdem die anderen Jugendlichen bereits aufgegeben haben. Ein schöner Abschluss ist dann der Parcours, der praktisch nur aus „Tiroliennes“ (Seilbahnen) besteht. Geplättet von diesem actionreichen Tag fahren alle Jugendlichen heim und fallen ins Bett – der Jugendtreff am Caveau bleibt heute zu. Maxi und Simone lassen sich stattdessen von Luce mit einem leckeren französischen Dîner verwöhnen.

 

Am Dienstag, den 19. Juli 2016, wird es dann kulturell. Bereits um 07:30 Uhr steigen wir am Jard de Kiedrich in die Minibusse, die das französische Komitee gemietet hat, und machen uns auf den Weg nach Verdun. Am Vormittag besichtigen wir die Fabrik Braquier und dürfen nach der kurzweiligen Führung die vielen köstlichen Dragéesorten probieren. Diverse Mitbringsel für die Familien daheim werden eingekauft. Gegen Mittag sind wir dann an der Citadelle in Verdun angemeldet, die wir auf kleinen Wagons durchfahren und so dank modernster Technik ein Stück französische Geschichte nachempfinden. Nach einem Picknick geht es dann weiter zum Fort de Doumont. Hier erfahren wir bei einer spannenden Führung noch ein wenig mehr über die Geschichte des ersten Weltkrieges und spazieren nach dem Durchgang durch das Innere des Forts noch etwas auf dem Gelände über dem Fort. Es ist beeindruckend. Zum Schluss wandern wir noch ein bisschen durch den Wald von Verdun und halten kurz am Tranchée des Baionettes, bevor wir, den Kopf voller neuer Eindrücke, zurück nach Hautvillers fahren. Heute Abend ist das Caveau wieder für alle geöffnet und wir verspeisen gemeinsam die Reste vom Picknick.

 

Am Mittwoch, den 20 Juli 2016, führt uns unsere Reise in das schöne Städtchen Châlons sur Marne. Die klassische Stadtführung wird durch eine ansprechende Balade en Barques (Motorbootsfahrt) ersetzt. Wir picknicken im Garten des Grand Jard und weil seit heute Pokémon Go auch in Frankreich legal zu erwerben ist, machen sich fast alle Jugendlichen auf die Jagd. Wer hätte gedacht, dass dieses Spiel, da es für Franzosen wie Deutsch gerade das Lieblingsthema ist, zur Völkerverständigung beiträgt?! Schließlich fahren wir weiter zum Centre Commercial, wo das Lasergame- und Bowling-Center wahre Begeisterung unter den Jugendlichen auslöst. Nach einer Runde Bowling setzen wir uns dann brav an den für uns vorbereiteten Tisch, um Tom ein Geburtstagsständchen zu singen. Schwupps; schon erhalten wir alle ein Getränk. Die Franzosen sind schon ganz schlaue Füchse: Tom hat gar nicht Geburtstag, aber als Geburtstagsgruppe angemeldet bekommen wir einen viel besseren Preis. Na, dafür kann man schon mal singen – „Joyeux anniversaire, Tom!“ J

 

Nach der Runde Lasergame ist sogar noch ein Stündchen Zeit zum Shopping. Zurück in Hautvillers treffen wir uns alle am Picknickplatz Tuileaux, wo wir bei leckeren französischen Riesenpizzen den lauen Sommerabend genießen. Das plötzlich auftretende Gewitter bereitet der gemütlichen Runde jedoch ein jähes Ende.

 

Und schon bricht unser letzter Tag in Hautvillers an. Aber auch heute, am Donnerstag, den 21. Juli 2016, wird es wieder sportlich. Wir fahren nach Damery in den Park Country Side. Da es über Nacht geregnet hat und der Park mitten im Wald und an der Marne liegt, werden wir auf dem kurzen Fußweg von den Autos zum Eingang von „moustiques“ praktisch vollständig aufgefressen. Dank sei Autan und dem noch viel giftigeren französischen Pendant dazu – wir könnten den Tag sonst wohl nicht überleben… Frisch eingesprüht schreiten wir dann zur ersten Aktion: Bubblefootball in allen möglichen Variationen. Ob für Mitspieler oder Zuschauer – es ist ein super lustiges Spektakel! Wir haben alle einen riesen Spaß. Zum Mittagessen werden uns frische Paninis auf dem Kohlegrill zubereitet und frisch gestärkt steigen wir am Nachmittag dann in die Zweier- oder Dreierkajaks, um noch zwei Stunden auf der Marne zu paddeln. Auch hier halten Julia und Carla den Streckenrekord – was ist eigentlich mit unseren deutschen Jungs los?! Auch ja, die verausgaben sich ja völlig bei den gegenseitigen Kenterversuchen mit ihren französischen Austauschpartnern…. Nass bis auf die Knochen, völlig platt aber glücklich steigen wir dann in die Autos unserer Gastfamilien, um nach Hautvillers zurückzufahren. Inzwischen sind auch Daniel und Matze, unsere Fahrer für die Heimreise, eingetroffen. Das gemeinsame, traditionell französische Abendessen mit allen Familien und Komiteemitgliedern in der Ferme de Presle, auf die sich alle Betreuer schon gefreut hatten, findet leider nicht statt. Irgendwie ist die Reservierung verloren gegangen… Die Jugendlichen freuen sich: stattdessen geht es zum All-you-can-eat-Chinesen nach Dizy. Bei dem reichhaltigen Buffet ist für jeden Geschmack etwas dabei. Und die Betreuer trösten sich: immerhin ist es ein französischer Chinese…

 

Am Freitag, den 22. Juli 2016, heißt es nach dem Frühstück dann leider auch schon wieder Abschied nehmen. Wir versammeln uns alle um 09:30 Uhr am Jard de Kiedrich und blicken auf eine ereignisreiche, sportliche und wunderschöne Woche zurück. Mit einem französischen „Bise“ und einer deutschen Umarmung verabschieden wir uns, und begleitet vom Winken unserer französischen Freunde rollen wir langsam den Berg hinab und aus Hautvillers heraus. Wir halten noch kurz im Supermarkt, um uns mit frischem Baguette, französischem Käse und Süßigkeiten für zu Hause zu versorgen, und fahren dann die 444 km in die Heimat zurück.

 

Eine wunderschöne Woche mit „unseren Franzosen“ ist schon wieder vorbei und wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten Jugendaustausch mit euch!

                   Au revoir et à bientôt                             

Maxi und Simone

(mit Julia, Benni, Daniel, Matze und Antje)